Energiestandards: Strom durch Sonnenlicht

Effizienzhaus 55 EE: Haustechnik im Standard

Der Begriff „Effizienzhaus 55 EE“ (vorherige Bezeichnung: KfW Effizienzhaus 55) ist im deutschen Baurecht fest verankert. Für Bauherren und Bauinteressierte führt schon lange kein Weg daran vorbei, sich mit den Anforderungen und Vorgaben für Neubauten mit einer Energieeffizienz nach dem 55-Standard und seit dem 1. Juli 2021 mit dem 55 EE-Standard zu beschäftigen. Das „EE“ steht dabei für die Nutzung von erneuerbaren Energien.

Bereits seit 2016 beschreibt der Gesetzgeber Niedrigenergiehäuser/Energiesparhäuser in der ehemaligen Energiesparverordnung (EnEV bis 31.10.2020) und dem heutigem GebäudeEnergieGesetz (seit 01.11.2020). Damit sind Effizienzhäuser verbindlich im Gesetz definiert und im Sinne der Nachhaltigkeit als wünschenswerte Maßnahme zum energieeffizienten Bauen festgeschrieben. HELMA bietet das Effizienzhaus 55 bereits im Standard laut Bau- und Leistungsbeschreibung für alle HELMA-Häuser an – unabhängig davon, ob es sich um vorgeplante oder komplett individuell geplante Häuser handelt.

 

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Was ist eigentlich ein Effizienzhaus?

Um einen Orientierungsmaßstab für energieeffiziente Gebäude definieren zu können, wurde der Effizienzhaus-Standard (vorherige Bezeichnung: KfW-Effizienzhaus-Standard) festgesetzt. Unabhängig davon, ob es sich um einen Neubau oder eine Bestandsimmobilie handelt, ist im Sinne der Energiewende der Anspruch da, die Energieeffizienz für jedes Haus in den Fokus zu rücken. Bauherren stellen sich oft die Fragen „Was ist ein Effizienzhaus 40?“ und „Was ist ein Effizienzhaus 40 plus.“ Die Werte 40, 40 plus und 55 stehen für die verschiedenen Effizienzhaus-Standards. Dabei gilt, je niedriger die Zahl ist, desto höher ist die Energieeffizienz des jeweiligen Gebäudes. Der Effizienzhaus Standard wird anhand von 2 Kriterien festgesetzt: dem gesamten Energiebedarf des Gebäudes und der Qualität der Dämmung der äußeren Gebäudehülle. Die Werte Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust spiegeln die Erreichung dieser Vorgaben wider. Die Effizienzhäuser 40 und 40 Plus erreichen somit noch bessere Werte im Primärenergiebedarf und im Transmissionswärmeverlust als ein Effizienzhaus 55, wobei auch das Effizienzhaus 55 mit nur wenigen weiteren Maßnahmen (im Vergleich zu nicht Effizienzhäusern) bereits eine ausgezeichnete energetische Effizienz erreicht und damit ein exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis darbietet.

Den EE-Standard erreichen Sie durch Verwendung von erneuerbaren Energien. Die Technik dafür ist bereits im HELMA-Standard enthalten.


Was bedeutet die Zahl „55“ beim Effizienzhaus 55?

Durch die Kombination aus effizienter Heiztechnik und sehr guter Dämmung der Gebäudehülle sind Effizienzhäuser 55 besonders energiesparend. Die Zahl 55 steht für den Prozentsatz des Jahresprimärenergiebedarfs, gemessen an den spezifisch berechneten zulässigen Höchstwerten für das – dem individuellen Bauherrenhaus entsprechende – Referenzgebäude, die das Effizienzhaus nicht überschreiten darf.

Der Begriff Referenzgebäude oder auch Referenzhaus bezeichnet die theoretische Grundlage, auf der die notwendigen Berechnungen durchgeführt werden. Die für ein Referenzhaus zu ermittelnden Werte sind das Spiegelbild des real geplanten Gebäudes mit einer standardisierten Bauausführung und Anlagentechnik gemäß GEG-Vorgaben zur Festlegung des zulässigen Primärenergiebedarfs und Transmissionswärmeverlusts. Einige der normierten Randbedingungen zur Berechnung der Referenzhauswerte sind z.B. eine Raumtemperatur von 19 °C, eine tägliche Unterbrechung der Raumheizung (Nachtabschaltung etc.) von 7 Stunden und der Standort des Hauses in der Klimaregion "Mittlerer Standard" (z.B. Region Potsdam).

Beispiel:

Für eine individuelle HELMA-Bauherren-Stadtvilla in Berlin wurde ein Jahresprimärenergiebedarf von 33,62 kWh/m²a errechnet. Für das Referenzhaus wurde ein maximal zulässiger Höchstwert von 78,60 kWh/m²a berechnet. Die für ein Effizienzhaus notwendigen 55% davon betragen 43,23 kWh/m²a. Mit knapp 33 kWh/m²a liegt die Stadtvilla also deutlich darunter und ist somit ein Effizienzhaus 55. 

Eine weitere, schon erwähnte Bedingung für ein Effizienzhaus ist die Einhaltung eines maximalen Transmissionswärmeverlusts. Das ist die Energie, die durch die Gebäudehülle verloren geht. Diese darf für ein Effizienzhaus 55, wiederum verglichen mit dem berechneten Referenzhaus, nur maximal 70 Prozent betragen. 

Lohnt sich der Bau eines Effizienzhauses?

Unabhängig davon, ob es sich aus wirtschaftlicher Sicht lohnt, ein Effizienzhaus zu bauen, leisten Sie mit dem Bau eines Energiesparhauses einen wertvollen Beitrag für die Umwelt und helfen damit, der Klimaerwärmung vorzubeugen. Nichtsdestotrotz sorgen Sie aber gleichzeitig auch für Ihren eigenen Komfort und schonen Ihren Geldbeutel. Warum das so ist und welche Vorteile Sie genießen, wenn Sie einen 55/55 EE (oder höher) -Neubau bauen, haben wir Ihnen in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Finanzielle Vorteile

Komfort

Da Sie mit Ihrem Effizienzhaus Energie sparen, profitieren Sie von niedrigen Heizkosten. Das haben Sie zum einen der verbesserten Dämmung zu verdanken, die dem Wärmeverlust entgegenwirkt und zum anderen der leistungsstarken Wärmepumpe, die Ihre Heizung energetisch sparsam betreibt. Sie sind unabhängiger von fossilen Brennstoffen und verbrauchen weniger Energie.
Durch den Einbau einer Wärmerückgewinnung in Ihrer Lüftungsanlage können Sie sogar noch mehr Heizkosten sparen. Neubauten, die als Effizienzhaus errichtet werden, können aufgrund der hochwertigen Fenster, der dicken Dämmung der effizienten Wärmepumpe auch langfristig wirtschaftlich betrieben werden.
Höhere Baukosten können sich durch die niedrigeren Energiekosten quasi selbst finanzieren. Sie wohnen nicht nur komfortabel, sondern können auch ein rundum gutes Gewissen haben, Ihren Beitrag für eine nachhaltige Umwelt geleistet zu haben.
Effizienzhäuser werden bei der Wertermittlung eher positiv berücksichtigt, sodass Sie bei einer Vermietung oder einem Verkauf einen höheren Verkaufspreis erzielen oder auch bei der Vergabe eines Darlehens von besseren Zinsen aufgrund des höheren Wiederverkaufswerts profitieren können.

 

Zusätzlich können SIe eigenen Strom für Ihr Haus mit einer Photovoltaikanlage erzeugen, wodurch Sie nicht nur weniger Strom aus Fremdquellen beziehen müssen, sondern sogar Geld dafür bekommen,wenn Sie überschüssigen Strom in öffentliche Netze einspeisen.  

Wenn Sie sich näher über Wärmepumpen informieren möchten, finden Sie in unserem Hausbaulexikon einen Eintrag zu "Wärmepumpen einfach erklärt".


Warum wird in einem Effizienzhaus 55 eine Wärmepumpe benötigt?

Durch die energieeffiziente Arbeitsweise von Wärmepumpen wird ein niedrigerer primärer Energiebedarf für Neubauten erreicht als bei einer gasbetriebenen Heizung. Um die Anforderungen für ein Effizienzhaus 55-Siegel erfüllen zu können, wären in Verbindung mit einer Gasbrennwerttherme erhebliche Zusatzmaßnahmen notwendig. Dadurch wäre die Rentabilität nicht mehr gewährleistet. Daher ist eine Wärmepumpe für einen 55-Neubau die richtige und beste Entscheidung. Betreiben Sie diese zusätzlich mit Ökostrom erreichen Sie sogar den 55 EE-Standard. Mit einer Gasbrennwerttherme ist das in der Regel nicht möglich.


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