Erdbebensicher Bauen

Erdbebensicher Bauen – Wie wichtig ist das in Deutschland und was muss ich dabei beachten?

Wenn in den Nachrichten oder im Fernsehen von schweren Erdbeben berichtet wird, ereignen sich diese Naturkatastrophen vorwiegend in Erdbebenzonen, die entweder außerhalb oder innerhalb Europas liegen, aber nicht in Deutschland. Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass wir auch in Deutschland nicht pauschal vor Erdbeben geschützt sind und es auch hier aufgrund der Plattentektonik der Erdoberfläche vor allem an und in der Nähe der Plattengrenzen zu Bewegungen kommen kann, die die Erde erschüttern lassen, also ein sogenanntes Erdbeben erzeugen. Passiert dies in Deutschland, handelt es sich in den meisten Fällen um leichte oder leichtere Erdbeben, was uns jedoch nicht daran hindern darf, vor allem in Deutschlands Erdbebenzonen an einen ausreichenden Schutz vor Erdbeben zu denken. In welchen Fällen erdbebensicheres Bauen besonders wichtig ist und was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

 

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Wie groß ist die Erdbebengefahr in Deutschland?

Auch in Deutschland gibt es ausgewiesene Erdbebengebiete, an denen eine erhöhte Erdbebengefahr besteht. Diese Erdbebenzonen befinden sich in Teilen von Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Wenn Sie in einem dieser Bundesländer wohnen und/oder überlegen, dort ein Grundstück zu bebauen, empfiehlt es sich mithilfe eines interaktiven Geo-Zonen-Tools vorab zu ermitteln, ob sich Ihr Grundstück innerhalb einer der Erdbebenzonen in Deutschland befindet. Auf diese Weise können Sie bereits im Vorfeld einschätzen, ob bei Ihrem Hausbau Mehrkosten für erdbebensicheres Bauen zu erwarten sind. Wenn Sie mehr über die verschiedenen Erdbebenzonen in Deutschland erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen einen Blick in unser Hausbau-Lexikon zu werfen. Hier erfahren Sie auch, wie groß die Erdbebengefahr in den einzelnen Erdbebenzonen von Baden-Württemberg, Bayern etc. ist und wie die Entstehung von Erdbeben erklärt werden kann.


Was bedeutet erdbebensicheres Bauen?

Beim erdbebensicheren Bauen werden alle Gebäudeteile so geplant, gebaut oder nachträglich aufgerüstet, dass das Haus vor Erdbeben geschützt ist, um eine gewisse Erdbebenstärke unbeschadet überstehen zu können. Primär stehen dabei zwei Ansätze Ziele im Vordergrund. Der Ansatz „erdbebengerechtes Bauen“ verfolgt das oberste Ziel, bei schweren Erdbeben die Fluchtwege intakt und passierbar zu halten. Der Ansatz „Erdbebensicheres Bauen“ hingegen soll eine sogenannte Ausfallsicherheit bei schweren Erdbeben sicherstellen. Der Begriff Ausfallsicherheit bezeichnet die Fähigkeit eines Gebäudes, die Bewegungen der Erde z.B. mit Hilfe von elastischem Tragverhalten “mitzumachen” und einem Erdbeben auf diese Weise standzuhalten.


An welcher Norm orientiert sich in Deutschland erdbebensicheres Bauen?

Die Bemessungsregeln für erdbebensicheres Bauen sind in den „Eurocodes“ zu finden. Sie gelten für alle Erdbebenzonen in Europa. Die „Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben“ ist dem Eurocode 8 der Normenreihe zu entnehmen. Da jedoch jedes Land unterschiedliche Rahmenbedingungen für seine seismische Aktivität aufweist und dadurch auch die Stärke und das Ausmaß der Beben stark variiert, existieren für jede Nation speziell zugeschnittene Anwenderdokumente, die aus den Eurocodes abstammen. Für Deutschland wurde die Version DIN EN 1998 übernommen, die die DIN-Norm 4149 „Bauten in deutschen Erdbebengebieten – Lastannahmen, Bemessung und Ausführung üblicher Hochbauten“ ablösen sollte. Da der Eurocode 8 jedoch nicht in den „Listen der bauaufsichtlich eingeführten technischen Baubestimmungen“ der Bundesländer aufgeführt wird, die als unablässige Grundlage für sämtliche technische Beschaffenheiten beim Hausbau dienen, ist die DIN 4149 trotz allem bis auf Weiteres anzuwenden. Der wichtigste Bestandteil beider Normen ist jedoch die darin befindliche Erdbebenkarte Deutschlands. Als Grundlage für die Erdbebenkarte dient die Annahme, dass sich Erdbeben in ihrer Intensität mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent nur alle 475 Jahre (Wiederkehrperiode) wiederholt.


Wann muss ein Haus erdbebensicher gebaut werden?

Glücklicherweise ist der Großteil Deutschlands nicht oder nicht stark erdbebengefährdet. Der überwiegende Teil der Bundesrepublik befindet sich außerhalb von Erdbebenzonen. Die gefährdeten Gebiete sind in die Erdbebenzonen 0 bis 3 eingeteilt, in denen etwaige Erdbeben mit einer 90%igen Wahrscheinlichkeit eine Erdbebenstärke von 6,0 bis 7,5 auf der Richterskala nicht überschreiten. In der Erdbebenzone 0 müssen daher noch gar keine Maßnahmen ergriffen werden, um ein Haus erdbebensicher zu bauen. In den Erdbebenzonen 1 bis 3 müssen jedoch entsprechende Maßnahmen nach DIN 4149 zum Schutz vor Erdbeben umgesetzt werden.

 

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Wie kann ein Haus erdbebensicher gebaut werden?

Um sicherzustellen, dass ein Haus erdbebensicher gebaut wird und alle Maßnahmen zum Schutz vor Erdbeben entsprechend der DIN 4149 umgesetzt werden, muss ein Statiker eine exakte Planung hierzu vornehmen. Als Goldstandard für geeignete Schutzmaßnahmen gelten beispielsweise gedrungene Bauformen, die in der Lage sind, auch stärkere Erdstöße besser abzufangen und die ausschließliche Verwendung von Aussteifungselementen (z.B. ausschließlich Stahlbetondecken), die alle die gleiche Steifigkeit vorweisen sowie gleichmäßig über den gesamten Grundriss verteilt sind. Hierfür eignen sich Beton- und Stahlbetonkonstruktionen in besonderem Maße. Im Vergleich wird bei Häusern, die nicht erdbebensicher gebaut werden müssen, beispielsweise die Obergeschossdecke unter dem Dachboden häufig als Trockenbaudecke errichtet. Beim erdbebensicheren Bauen jedoch sollte darauf verzichtet werden.


Welche Mehrkosten kommen beim Hausbau innerhalb von Deutschlands Erdbebengebieten auf mich zu?

Wie in der Bau- und Leistungsbeschreibung (BLB) verankert, bekommen alle HELMA-Massivhäuser standardmäßig eine Bodenplatte aus einer Stahlbetonkonstruktion sowie einen massiven Hochbau aus hochwertigen porosierten Hochlochziegeln. Zusammen mit erweiterten Maßnahmen zum Schutz vor Erdbeben in ausgewiesenen Erdbebenzonen Deutschlands garantieren wir Ihnen, Ihr HELMA-Haus zuverlässig entsprechend der DIN 4149 erdbebensicher zu errichten. Da die Mehrkosten beim Hausbau in Erdbebengebieten maßgeblich von der von Ihnen gewünschten Hausart, der Größe und weiterer Details abhängig sind, können wir Ihnen pauschal keine seriöse Auskunft darüber erteilen. Sie können jedoch sicher sein, dass Ihr persönlicher Fachberater mit Ihnen eine individuelle, transparente und zuverlässige Haus- und Kostenplanung vornehmen wird.

Haben Sie Fragen zum erdbebensicheren Bauen mit HELMA oder interessieren sich dafür, ein Haus mit HELMA zu bauen? Dann zögern Sie nicht und bestellen sich noch heute unseren kostenlosen Hauskatalog oder kontaktieren Sie uns persönlich. Wir freuen uns Sie kennenzulernen und beraten Sie gerne!